Die Schattenseite von Kartoffel, Tomate, Aubergine und Co.

Die botanische Familie der Nachtschattengewächse ist ausgesprochen erfolgreich und umfasst heute mehr als 2.700 Arten.

Ihr Erfolgsrezept ist ein breites Spektrum an Abwehrstoffen und natürlichen Giften, mit denen sie gegen ihre Fressfeinde, Insekten, Pilze und Mikroben ankämpfen.

Du kennst bestimmt die Warnungen vor Tabak, Tollkirsche und Stechapfel? Dies sind Nachtschatten.

Aber neben diesen hochgiftigen Vertretern gehören auch viele Gemüsesorten zu dieser höchst umstrittenen Pflanzenfamilie.

Welche Gemüse gehören zu den Nachtschattengewächsen?

Zu den „essbaren“ Vertretern gehören insbesondere:

  • Kartoffel
  • Tomate
  • Aubergine
  • Paprika
  • Peperoni, Chili
  • Gojibeere

Süßkartoffeln sind keine echten „Kartoffeln“ und auch keine Nachtschattengewächse.

Was macht die Nachtschatten überhaupt so gefährlich? Woran kann ich eine Vergiftung erkennen? Welchen Einfluss haben Kochen und Zubereitung? Und wie kann ich Nachtschatten am besten ersetzen? Um diese Fragen geht es in diesem Beitrag.

Sie sind bunt, lecker und überall

In unserer Ernährung haben Gemüse-Nachtschatten mittlerweile den Rang von Grundnahrungsmitteln und sind aus der heutigen Küche nicht mehr wegzudenken.

Kaum vorzustellen, wie die Germanen, Römer oder das Mittelalter gegessen haben müssen? Bekanntlich kamen die Gemüse-Nachtschatten ja erst mit Kolumbus nach Europa.

Und auch in den Zeiten von Krieg und Hunger waren vor allem Kartoffeln ein wichtiges Lebensmittel um zu überleben und sich und seine Lieben durch den Winter zu bringen. Denn die eher blasse Kartoffel kann mit Stärke und Mineralstoffen punkten. Kartoffeln begleiten uns Tag für Tag als Pellkartoffeln, Kartoffelbrei, Pommes, Wedges oder Klöße.

Dagegen sind Paprika und Tomaten vor allem farblich eine Bereicherung für viele unserer Gerichte.

Tomaten, Tomatenmark im Glas, Pizza mit Tomatenmark und Basilikum-Blättern auf einem Holztisch. © Foodfibel.de
Tomaten sind in Salaten, Ketchup, Pastasoßen und auf der Pizza allgegenwärtig.

Genauso beliebt sind die scharfen Varianten der Paprika: Sie sind als Chili, Cayenne Pfeffer, und damit in Curry und Gewürzmischungen omnipräsent.

All das kommt mit einem Preis:

Denn auch die Gemüse-Nachtschatten enthalten die für alle Nachtschatten typischen natürlichen Gifte. Allen voran die hochgiftigen Alkaloide.

Alkaloide sind Auslöser für entzündliche Reaktionen bis hin zu tödlichen Vergiftungen.

Am bekanntesten ist sicherlich das Nikotin der Tabakpflanze, das Atropin der Tollkirsche, oder das Solanin der Gemüse-Nachtschatten, mit den höchsten Werten in Aubergine und Kartoffel.

Natürlich hat man schon immer Nachtschatten gegessen, vor allem in den Herkunftsländern Amerikas. Doch damals gab es noch keine Kühlketten und keine ganzjährige Verfügbarkeit.

Nach der Ernte gab es für eine Weile frische Tomaten, Paprika, und die Kartoffeln über den Winter. Das war’s dann aber auch. Heute dagegen essen wir ganzjährig Nachtschatten, ohne dass sich Körper, Darm und Gelenke entgiften und erholen können.

Woran erkenne ich eine Vergiftung?

Solanin ist ein Nervengift und Hemmstoff für das Enzym Cholinesterase.

Im Normalfall sorgt dieses Enzym dafür, dass die Neurotransmitter an der Synapse neutralisiert werden und die Reizimpulse zwischen deinen Nervenzellen abklingen.

Bei Hemmung der Cholinesterase durch Solanin entstehen Krämpfe und Verspannungen der Muskulatur. Diese Muskelverhärtung und Gelenksteifigkeit zeigt sich besonders deutlich, wenn du längere Zeit sitzt oder wenn du morgens aufstehst.

Darüber hinaus zerstört Solanin die Zellwände im Darm und eine akute Solanin-Vergiftung führt im schlimmsten Fall zu blutigem Stuhl mit tödlichem Ausgang.

Dies traf in der Vergangenheit insbesondere die armen kinderreichen Familien, wenn das Dienstpersonal aus den Küchenabfällen und Kartoffelschalen die Suppe für die eigene Familie kochte.

Solanin fördert chronische Entzündungen

Bereits geringe Solaninmengen schädigen die Darmwand. Und diese tägliche Vergiftung ist Türöffner für viele weitere Erkrankungen, die wir allerdings nur selten mit einer Darmschädigung oder dem Nachtschattenverzehr in Verbindung bringen.

Bei Solanin handelt es sich zudem um einen Sammelbegriff, denn die verschiedenen Gemüse-Nachtschatten enthalten neben Solanin auch zahlreiche chemische Varianten. Beispielsweise das Chaconin in Kartoffeln oder Tomatin in Tomaten.

Unreife grüne Tomaten und reife rote Tomaten am Strauch. © Foodfibel.de
Junge und grüne Tomaten enthalten das meiste Gift. Die Gifte der Tomate sind Auslöser für steife und schmerzende Gelenke sowie Arthritis. Das Oxalat der Tomate führt zur Belastung von Niere und Gelenken.

Nikotin im Gemüse

Ein weiteres Alkaloid, das in allen Nachtschattengewächsen vorkommt, ist das Nikotin. Bekannt aus der Tabakpflanze und mit einem beachtlichen Suchtpotential.

Ist dieser Suchtstoff vielleicht der Grund, warum wir heutzutage immer und überall Nachtschatten essen? Schließlich werden wir bereits als Kind mit dem Nikotin von Tomate und Kartoffel angefixt.

Neben seinem Suchtpotential stört Nikotin die körperlichen Heilungsprozesse. Nach Verletzungen oder Operationen sollte daher ganz bewusst auf den Verzehr von Nachtschatten verzichtet werden.

Capsaicin ist das Alkaloid von Chili und scharfem Paprika. Es kommt in anti-entzündlichen Wärmepflastern zum Einsatz, denn als Reizstoff bewirkt es eine starke Abwehrreaktion mit Weitung der Blutgefäße. Die Durchblutungsförderung und Wärmentwicklung sind dabei der gewollte Nebeneffekt.

Insbesondere Lungen reagieren sehr stark auf Capsaicin, was bereits zu Todesfällen nach dem Einsatz von Capsaicin-Pfeffersprays geführt hat. Asthmatiker sollten Chili und scharfe Paprika deshalb generell meiden.

Warum sind Tomaten der Feind deiner Gelenke?

Zahlreiche Pflanzen, darunter auch Tomate und Nachtschatten, enthalten sogenannte Lektine. Dies sind die natürlichen Abwehrstoffe und Antikörper der Pflanze.

Lektine sind Anheft-Moleküle, die sich wie Kletten an die Darmwand heften und diese angreifen. Bei Insekten, aber genauso auch in deinem Darm.

Lektine heften sich direkt an die Knorpelgewebe deiner Gelenke und sind dort der Auslöser für Schmerz und Entzündungen.

Frau mit Gelenkschmerzen beim Arzt. © Foodfibel.de
Tomatenlektine sind die Ursache für schmerzhafte Gelenke, entzündliche Sehnen und Krankheitsbilder wie Rheuma und Arthritis.

Lektine verursachen Erkrankungen des Darmes, Darmentzündungen, Reizdarm oder einen durchlässigen Darm, das sogenannte „Leaky Gut Syndrom“. Und sie befeuern damit Autoimmunerkrankungen wie Arthritis, Diabetes, MS oder Hashimoto.

Lektine sind in der Natur weit verbreitet und sie finden sich in Obst, Gemüse, Getreide, aber auch in tierischen Lebensmitteln. Denn unsere eigenen Antikörper in Blut und Leber sind ebenfalls Lektine.

Dabei sind Lektine nicht immer schädlich. Beispielsweise sind die Lektine der Linse, Erdnuss und Pintobohne für Personen der Blutgruppe A sogar ausgesprochen förderlich.

Kenne dein Risiko

Viele Menschen essen regelmäßig Nachtschattengewächse. Doch nicht jeder ist gleich empfänglich für die Lektine und Alkaloide von Kartoffel und Tomate.

Zum einen gelangen bei einem gesunden Darm und einem gesunden Mikrobiom deutlich weniger Nachtschattengifte aus dem Darm in deinen Körper. Zudem sind Lektine stark blutgruppenspezifisch:

  • Die Lektine der Tomate reagieren mit dem A-Antigen der Blutgruppe A, dem B-Antigen der Blutgruppe B, und führen dort zu Stoffwechselstörungen und anomalen Blutreaktionen.
  • Das Kartoffel-Lektin attackiert dagegen die Antigene der Blutgruppen 0 und A, was hier ebenfalls zu anomalen Blutreaktionen und erhöhter Krankheitsanfälligkeit führt.
  • Paprika und Chili sind für die Blutgruppen A und AB zu meiden.

Wie sehr du bereits von Nachtschatten und ihren Giften betroffen bist, lässt sich recht einfach an deiner Darmgesundheit ablesen: Der Stuhl eines kranken und durchlässigen Darmes ist formlos, schmierig und weich.

Eine Vergiftung mit Nachtschatten hat zudem sekundäre Krankheiten zur Folge: wie Arthritis, Akne, Osteoporose, Gelenksteifigkeit, Wetterfühligkeit, Schlaflosigkeit und entzündliche Erkrankungen, zum Beispiel der Blase.

Die Lösung ist einfach:

Meide den Verzehr von Kartoffel, Tomate, Aubergine und Paprika und ersetze die Nachtschatten durch gesunde Alternativen!

Wie kann ich Nachtschattengewächse ersetzen?

Im Handel finden wir eine Vielzahl sehr gesunder Gemüse, die giftige Nachtschatten auf deinem Teller ersetzen können.

Gesunde Gemüse als Ersatz für giftige Nachtschatten Kartoffel, Tomate, Paprika, Aubergine und Chili. Tabelle mit Gemüse-Abbildungen. © foodfibel.de, eigenes Werk.
Die Gemüse-Nachtschatten Kartoffel, Tomate, Aubergine, Paprika und Chili enthalten neben Nikotin und Solanin auch schädliche Lektine und sollten für Therapie und Gesundheitsvorsorge durch gesunde Gemüse ersetzt werden.

Der fatale Fehler

Der Mensch ist sehr belastbar und vor allem in seiner Jugend werden geschädigte Gewebe sofort durch neue Zellen ersetzt. Auf diese Weise überleben wir den Verzehr von Nachtschattengewächsen für eine Weile ohne allzu große Blessuren.

Doch steter Tropfen höhlt den Stein und mit dem Alter zahlen wir den Preis: durch den Verlust unserer Darmgesundheit und einer Vielzahl von Folgekrankheiten.

Ich empfehle daher:

4 Grundregeln im Umgang mit Nachtschatten

  1. Wenn überhaupt, iss ausschließlich reife Nachtschattengemüse. Denn im Verlauf der Reifung nehmen die Gifte ab. Die roten Tomaten, Peperoni und Paprika sind deshalb stets der grünen Variante vorzuziehen.
  2. Achte beim Einkauf auf neue und moderne Sorten von Kartoffel, Tomate oder Paprika, denn alte Sorten sind besonders reich an Solanin.
  3. Gewürzmischungen oder gefärbte Lebensmittel können versteckte Nachtschatten enthalten wie Paprikapulver und Tomaten. Im Kleingedruckten ebenfalls häufig anzutreffen: Kartoffelstärke als Bindemittel in Soßen oder im Brotaufstrich. Und nicht zu vergessen: auch Wodka ist häufig ein Kartoffel-Produkt!
  4. Tomatenländer wie Italien machen es vor: Pastasoßen und Gerichte werden nicht mit ganzen Tomaten, sondern aus Tomatenmark ohne Schale und Kerne zubereitet.
Glas mit Tomatenmark und weiteren Zutaten Knoblauch, Lauch, Zwiebeln und Pfeffer. © foodfibel.de
In der Schale und im Kerngewebe der Tomate befindet sich das meiste Gift. Tomatenmark wird aus dem Fleisch der Tomate ohne Kerne und Schalen zubereitet. Darum ist Tomatenmark weniger schädlich als die ganze, rohe Tomate.

Was ist bei Kartoffeln zu beachten?

  • Kartoffeln sollten immer gut geschält werden, da sich in der Schale das meiste Gift befindet. Dementsprechend sind Wedges und Pellkartoffeln tabu.
  • Nach Möglichkeit sollten wir Kartoffeln ausgiebig und in reichlich Wasser kochen. Das Kochwasser löst einen Teil der giftigen Alkaloide und sollte im Anschluss abgegossen werden. Ideal ist das Kochen der Kartoffeln in Scheiben, da sich über diese großen Scheibenoberflächen mehr Solanin herauslösen kann. Selbiges gilt für die Lektine, die beim Kochen im Dampftopf sogar teilweise zersetzt werden.
  • Wenn Kartoffeln grüne Stellen aufweisen, sollte die Kartoffel komplett entsorgt werden, denn durch Einsetzen der Keimung ist der Solaningehalt bereits zu hoch für den menschlichen Verzehr.
  • Licht stimuliert die Keimung der Kartoffel. Darum sollten Kartoffeln immer in absoluter Dunkelheit gelagert werden. Problematisch ist deshalb die offene Auslage im Ladengeschäft. Wähle darum stets einen verdeckten Kartoffelbeutel von unten.
  • Kartoffeln sind lebendige Pflanzen und wehren sich mit Solanin gegen ihre Fressfeinde. Zeigen Kartoffeln Spuren von Pilzbefall, Schimmelflecken, Beschädigungen, Kratzer oder Fraßspuren, so entwickeln sie bereits Schutz- und Abwehrgifte und sind zu gefährlich für den menschlichen Verzehr.
  • Insbesondere Schwangere sollten bei der Zubereitung von Kartoffeln sehr gründlich auf den Zustand und Reifegrad jeder einzelnen Kartoffel achten.
Gekeimte Kartoffel auf Holztisch. Keimknolle von Solanum tuberosum. Nahaufnahme der Natur. Foto: © Iskra Antova, # 96211604 123rf.com
Gekeimte oder grüne Kartoffeln sind besonders reich an giftigem Solanin.

Meide den täglichen Verzehr von Nachtschatten

Das Hauptproblem beim Verzehr von Nachtschattengewächsen ist der tägliche Umgang.

Am Montag die Tomatenpizza, Dienstag gefüllte Paprika, Mittwoch die Currywurst, Donnerstag Pasta Bolognese, Freitag Pommes, Samstag der Bauernsalat, Sonntag Kartoffelklöße.

Nachtschattengewächse sind immer und überall. Und damit auch ihre Gifte.

Junge und alte Kartoffeln mit Schimmel und Sprossen. © morisfoto 123rf.com.
Wodka aus Kartoffeln enthält die Gifte der Nachtschatten. Bei schlechter Qualität der Kartoffeln sind die Gehalte von Alkaloiden und Schimmelgiften besonders hoch.

Neue Untersuchungen zeigen:

Unser Körper kann die Nachtschattengifte nur zu einem sehr geringen Teil in der Leber abbauen. Solanin muss also wieder über Blut, Darm und Nieren ausgespült werden. Und das dauert.

So liegen die Halbwertszeiten von Solanin und Chaconin bei rund 11 und 19 Stunden.

Es dauert also rund einen halben Tag, um die Giftmenge im Körper zu halbieren. Und bis die Gifte einer Kartoffelmahlzeit vollständig ausgewaschen sind, dauert es viele Tage. Zeit genug für die Gifte in den Körpergeweben ihren Schaden anzurichten.

Aus diesem Grunde sollten wir den Verzehr von Nachtschatten deutlich zurückschrauben, beispielsweise auf einmal pro Woche.

In den Tagen dazwischen hätte der Körper dann kurz Gelegenheit sich zu erholen. Und die chronischen Effekte der Schädigung von Darm und Gelenken lassen sich so ein wenig nach hinten schieben.

Am besten wäre natürlich der dauerhafte Verzicht auf Nachtschatten. Schließlich gibt es ja auch reichlich Alternativen und Lebensmittel, die uns nicht jeden Tag aufs neue vergiften.

Aber warum gelten Nachtschatten wie die Tomate als gesund?

Tomaten wird häufig eine gesundheitsförderliche Wirkung zugeschrieben, weil der Inhaltsstoff Lycopin in zahlreichen Studien mit positiven Effekten auf die Entstehung und Ausbreitung von Krebszellen in Verbindung gebracht wird.

Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass Versuchstiere bei Verabereichung von Lycopin signifikant weniger Prostatakrebs entwickelten. Die verabreichte Menge an reinem Lycopin betrug dabei 200 bis 500 mg pro Kilogramm ihrer Nahrung (Quelle).

Eine Tomate enthält im Durchschnitt etwa 2-6 mg Lycopin pro 100 g. Um auf diese Werte von 200 bis 500 mg Lycopin zu kommen, braucht es demzufolge 10.000 g Tomaten, also 10 Kilo.

Demnach müssten wir also täglich mindestens 10 Kilogramm Tomaten essen, um die positiven Lycopin-Effekte dieser Studie nachzubilden? Wie realistisch und alltagstauglich sind Studienergebnisse diese Art?

In der folgenden Studie hat man deshalb untersucht, welchen Effekt der Konsum von überschaubaren und realistischen Mengen von lycopinhaltigen Lebensmitteln wie Tomaten, Tomatenmark und Ketchup haben:

Es stellte sich heraus, dass der Konsum von lycopinhaltigen Lebensmitteln keinen Effekt auf die Tumorhäufigkeit hatte; untersucht wurde hier die Häufigkeit von Gebärmuttertumoren (Quelle).

Insofern zeigt dieses Beispiel von Tomate und Lycopin sehr anschaulich, wie wichtig es ist, bei Studien nicht nur die Überschrift, sondern auch das Kleingedruckte zu lesen. Und wie Marketing, Produktwerbung und „Greenwashing“ von Lebensmitteln funktioniert.

Die Spitze des Eisberges

Nachtschatten sind besonders reich an Giften. Aber sie sind bei weitem nicht die einzigen Lebensmittel, wenn es um Gifte und Anti-Nährstoffe geht. Schließlich muss sich jede Pflanze samt ihrer Nachkommen gegen Fressfeinde schützen.

Beispielsweise schützen sich Nachtschatten sowie zahlreiche Pflanzen und Gemüse mit Oxalsäure und Oxalaten gegen Insekten, Pilze und Herbivoren, und damit auch gegen uns.

Oxalsäure ist wasserlöslich und gelangt über den Darm in den Körper und bildet dort zusammen mit Calcium Oxalat-Nadelkristalle, die deine Zellen und Körpergewebe aufspießen und entzünden.

Nadelkristalle aus Calciumoxalat, sogenannte „Raphide“, aus der Kiwi.
© Konno et al., 2014.

Über die Jahre sammelt sich mehr und Oxalat in den Bindegeweben, was zu harten Verkrustungen und Verkalkungen in Blutgefäßen, Auge, Sehnen, Gelenken, sowie Nierensteinen führen kann.

Da sich diese Oxalate bevorzugt in verletzten und heilenden Körpergeweben bilden, bremsen und verhindern sie den Heilungsprozess von Faszien, Sehnen und Gelenken. Dies erklärt die schmerzhafte Steifigkeit von Sehnen und Gelenken selbst nach Abheilung der Wunde.

Kann ich Oxalate entgiften?

Oxalatkristalle kann der Körper nicht auswaschen, infolgedessen müssen Immunzellen diese Aufgabe übernehmen und die Kristalle abtragen und abtransportieren.

Da die Immunabwehr im Normalfall jedoch mit anderen Aufgaben beschäftigt ist, verbleiben die Oxalate vor Ort, sammeln sich über die Jahre und Jahrzehnte, verkrusten die Bindegewebe, und führen zu den zahlreichen Störungen und Leiden, die wir mit dem Alter verbinden.

In füheren Zeiten konnte der Mensch in der Winterzeit Oxalate abbauen und entsorgen, denn im Winter gab es kein frisches Obst oder Gemüse, sondern eine mehr oder weniger karnivore fleischreiche also oxalatfreie Ernährung.

In heutiger Zeit und mit ganzjährig vegetarischer oder veganer Ernährung entfällt diese Oxalatpause und wir erleben eine massive Zunahme von körperlichen Beschwerden durch pflanzliche Abwehrstoffe.

Für eine gesunde Ernährung ist es daher wichtig zu wissen:

  1. Wo findet sich welcher Abwehrstoff?
  2. Wie kann ich das Gift durch Zubereitung entschärfen?
  3. Was kann ich machen, um das Gift wieder loszuwerden?

Medial findet diese kritische Auseinandersetzung mit unseren Lebensmitteln leider so gut wie gar nicht statt. Und hier zeigt sich, wie sehr unser mediales Umfeld bereits von Werbung und Marketing durchzogen ist.

Für Laien ist der Durchblick deshalb besonders schwer und so höre ich immer wieder die Frage:

Was kann ich dann überhaupt noch essen?

Als Antwort auf diese Frage habe ich über die Jahre Ernährungspläne bis hin zur heutigen Foodfibel-App entwickelt. Ein Programm der Vorsorge und Ernährungstherapie, das zunächst deinen biologischen Typ bestimmt, und dir dann die schädlichen und die gesündesten Lebensmittel aufzeigt.

Foodfibel App inmitten von Gemüse auf einem Holztisch: Paprika, Tomate, Aubergine, Pilze, Gurken u.a.. Foto: Mixed vegetables on wooden table, © Leszek Czerwonka, Fotolia #104777454
In der Foodfibel sind die Lebensmittel nach ihrer Verträglichkeit für deinen biologischen Typ sortiert. Die gesunden in Grün, die schädlichen in Rot.

Chronische Entzündungen und schmerzhafte Krankheiten sind direkte Folgen von Fehlernährung und den falschen Lebensmitteln. Wer seine Krankheit hinter sich lassen und seine Ernährung umstellen möchte, für den wäre typgerechte Ernährung sicherlich eine interessante Option.

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Autor: Frank Lewecke

Frank Lewecke ist Diplom-Biologe, Gründer und Autor von Foodfibel.de.

Als Ernährungstherapeut gilt sein Augenmerk der Gesundung von Menschen durch funktionale Medizin und typgerechte Ernährung.

Biologie-Studium an der Universität Bayreuth. 1989 Vordiplom in Biologie und Physiologie. 1993 Biologie-Diplom in Genetik, Mikrobiologie, chemischer Ökologie und Toxikologie. 1994 Doktorand im DFG Graduiertenkolleg an der medizinischen Klinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 1995 Freiberuf, Publikationen, Fortbildungen, Ayurveda. 2016 Gründung der Foodfibel. 2018 Entwickler der Foodfibel App.

Im Radio Live-Talk:

Frank Lewecke zu gesunder Ernährung.

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