Pflanzenöle sind ein Neuzugang im menschlichen Speiseplan, denn mit wenigen Ausnahmen wurden pflanzliche Öle über Jahrtausende hinweg vor allem als Brennstoff und Lampenöl verwendet.
Pflanzenöle waren auch äußerlich in Kosmetika und für medizinische Pasten in Gebrauch. Gekocht und gebraten wurde stattdessen mit tierischen Fetten wie Schwarte, Schmalz, Butter oder Butterschmalz.
Erst ab 1900 wurden Pflanzenöl und Margarine durch Werbung und geschickte Studien zu einem „gesunden Lebensmittel“ aufgebaut.
Insbesondere Großkonzerne wie Procter & Gamble waren hier die Wegbereiter, denn der Verkauf billiger Industrieöle als Lebensmittel garantiert bis heute satte Gewinne.
Sind Pflanzenöle ein Naturprodukt?
Ein Esslöffel Sesamöl ist der Extrakt aus 230 g Sesam. Dies entspricht in etwa einer mittelgroßen Tasse angefüllt mit Sesamkörnern.
Doch wer käme auf die Idee, eine ganze Tasse Sesam auf einmal zu essen? Die meisten Menschen hätten bereits nach den ersten drei Löffeln genug. Wir verfügen nämlich über eine natürliche Esshemmung gegen Übermaß.
Dagegen macht ein Esslöffel Sesamöl weniger Probleme, denn es ist ja „nur“ ein Löffel.
Bei Vitaminen und Nahrungsergänzung sind Extrakte und Konzentrate zwar häufig von Vorteil, doch besteht bei Naturprodukten häufig die Gefahr, dass auch unerwünschte Inhaltsstoffe mit aufkonzentriert werden. Und dies gilt auch für die Pflanzenöle.
Insofern sind Pflanzenöle eher ein Industrieprodukt denn ein natürliches Lebensmittel.
Werbung und Fake Wissenschaft
Für den Siegeszug der pflanzlichen Öle sorgte eine breit angelegte Produktwerbung und vor allem die Gewinnung der Fachkreise.
So ist die „Seven Countries Studie“ von 1958 bis heute prägend. Denn hier gelang es dem Autor Ancel Keys einen Zusammenhang zwischen Konsum tierischer Fette und Herzkrankheit zu konstruieren.
Er strich einfach die Länder mit abweichender Datenlage wie Holland, Norwegen und Chile aus der Studie.
Und auch wenn diese Studie heutigen Ansprüchen an Statistik und wissenschaftlicher Ethik widersprechen würde: Sie wirkt bis heute nach. In Generationen von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern.
Denn seither gelten Pflanzenöle als gesund. Und seither werden tierische Fette für Erkrankungen von Herz und Kreislauf verantwortlich gemacht.
Erst allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass Pflanzenöle eine Vielzahl moderner Krankheiten verursachen. Von Herzversagen, chronischer Entzündung, Allergie, bis hin zu Autoimmunkrankheiten wie Hashimoto, Arthritis oder MS Multipler Sklerose und Krebs.
Der Grund:
Mit dem Pflanzenöl kamen die Omega-6 Fettsäuren und vor allem die Linolsäure, von der wir heute wissen, dass sie unsere Mitochondrien vergiftet.
Sind gesunde Pflanzenöle also nur ein Mythos?
Ja. Denn Pflanzenöle als Grundnahrungsmittel bergen mehr Gefahren als tatsächlichen Mehrwert.
Zwar enthalten Pflanzenöle essenzielle Inhaltsstoffe, allen voran die einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3, 6 und 9. Doch essenziell sind diese nur in geringster Menge.
Dagegen reichen bereits etwas Hitze, Licht und Sauerstoff, und genau diese Fettsäuren werden zu einem Gift.
Welches Öl zum Braten?
Pflanzenöl und Hitze schließen sich gegenseitig aus. Darum gibt es keine wirklich gesunde pflanzliche Lösung für die Pfanne. Es geht also eher um die Frage, welches Pflanzenöl in der Pfanne weniger giftig wird.
Hierbei orientiert man sich gern am sogenannten Rauchpunkt der Öle. Einer Temperatur, ab der das Öl in der Pfanne zu rauchen beginnt. Sonnenblumenöl hat einen sehr niedrigen Rauchpunkt mit rund 100 °C, während Kokosöl bei 200 °C liegt.
Definitionsgemäß sagt der Rauchpunkt, ab wann das Öl in der Pfanne raucht. Er sagt nichts darüber, ab wann das Öl giftig wird.
Wenn also das Öl in der Pfanne zu rauchen beginnt, ist bereits alles zu spät: Die Pfanne ist voller Transfette und Zerfallsgifte wie Butadien, Benzol, Formaldehyd und Acrolein.
Übrigens: dieses Acrolein ist auch eines der Hauptgifte und Krebsauslöser im Zigarettenrauch.
Zum Vergleich:
Eine Portion Pommes, frittiert in Pflanzenöl, enthält das Acrolein-Gift von 86 Zigaretten.
Ist der Restaurantbesuch also ein Gesundheitsrisiko? Was für Bratfette werden verwendet? Wie oft wird das Bratöl aus der Pfanne entfernt? Wie ist das mit den Fetten in der Fritteuse?
Das Kochen im Suppentopf ist natürlich weniger heiß, doch an der Kontaktfläche am Topfboden entstehen bereits Temperaturen, die eine Zerstörung der Öl-Bestandteile bewirken können.
Aus diesem Grund sollten Fette und Öle immer erst auf dem Teller an die Kochgerichte gegeben werden.
Wenn es ums Kochen und Braten geht, empfehle ich die Küche unserer Großeltern. Mit tierischen Fetten von Schmalz, Butter bis Ghee.
Tierische Fette liefern dem Körper wichtige Grundbausteine für die Zelle. Sie sind Vorstufen zu Hormonen, Vitamin D und im Kalorienhaushalt deutlich gesünder als Kohlenhydrate.
In der veganen Ernährung bleibt zum Braten eigentlich nur das Kokosöl, das mit seinem geringen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren in der Pfanne am wenigsten Gifte bildet.
Allerdings sollte Kokosöl nicht dauerhaft verwendet werden, da die enthaltene Laurinsäure wiederum die Darmwand angreift.
MCT als gesunde Alternative
Gesünder sind deshalb die aufgereinigten MCT-Öle aus Kokosöl.
MCT enthält die mittellangen Fettmoleküle. Die „Medium Chained Triglyceride“ des Kokosöls.
Im Handel finden sich MCT-Öle mit Kettenlängen von C8 bis C12, denn aus Kostengründen wird häufig auch billiges C12 als „medium“ deklariert. Echte MCTs haben dagegen eine Kettenlänge von C8 bis C10.
Dick und krank durch MUF
MUF, das sind die Mehrfach Ungesättigten Fettsäuren in den Pflanzenölen und zugleich das Hauptproblem. Denn erhitzt werden sie zu einem Gift. Und essen wir sie unzerstört, schaden sie uns immer noch.
MUF stören die Funktion der Schilddrüse und ihrer Hormone und zählen damit zu den Hauptursachen für Hashimoto und Unterfunktion der Schilddrüse.
- MUF hemmen die Ausschüttung von Hormon T4 durch die Schilddrüse, indem sie die dafür verantwortlichen proteolytischen Enzyme blockieren.
- MUF blockieren die Transportproteine für die Schilddrüsen-Hormone T4 und T3 und verhindern damit die Verteilung und Wirkung der Hormone.
- MUF verhindern die Umwandlung von T4 zum aktiven Hormon T3 in der Leber, indem sie das Enzym Deiodinease blockieren.
- MUF stören die Bindung von aktivem T3 an die Zellrezeptoren und verhindern damit ebenfalls die hormonelle Wirkung.
- MUF schädigen die Mitochondrien, was gravierende Folgen für deine Gesundheit hat. Denn defekte Mitochondrien machen nicht nur dick, sondern zählen auch zu den Hauptursachen für Entzündungen, Krebs und vorzeitige Alterung.
Für einen gesunden und aktiven Stoffwechsel sollten wir deshalb MUF-reiche Pflanzenöle vermeiden und dafür lieber zu Olivenöl oder MCTs aus Kokosöl greifen.
Fette und damit auch die MUF werden in die Gewebe und Zellwände deines Körpers eingelagert. Es dauert daher 2–6 Jahre, bis du wieder halbwegs „MUF-frei“ bist und Schilddrüse und Stoffwechsel wieder normal arbeiten können.
Bei strikter Meidung von Pflanzenöl und Linolsäure lassen sich jedoch bereits nach wenigen Wochen die ersten Verbesserungen beobachten, weil der Körper die geschwächten Zellen samt defekten Mitochondrien zügig austauschen kann.
Einen guten Schutz bieten auch ungesättigte Fette. Insbesondere Butter, Butterschmalz und das enthaltene Butyrat sorgen für gesunden Darm, Zellen und Mitochondrien.
Daher gewinnen Butter und gesundes Butterschmalz aus Weidehaltung mittlerweile den verdienten Status eines Superfoods zurück.
In der indischen Ayurveda-Heilkunde gilt Ghee-Butterschmalz bereits seit mehr als fünftausend Jahren als Rasayana. Als Heilmittel zur Verjüngung.
C15 in Butterschmalz
Es ist heutzutage selten, dass in Biologie und Ernährung neue und bahnbrechende Entdeckungen gemacht werden. Die Entdeckung der Fettsäure C15:0 (Penta-Decansäure) und deren Bedeutung für unsere Gesundheit ist so ein seltener Fall.
C15 ist eine ungesättigte Fettsäure, bestehend aus einer Kette von 15 Kohlenstoffatomen. Zum Vergleich: die Omega3 ALA ist C18, EPA ist C20.
- C15 zeigt eine starke anti-entzündliche Wirkung, und schlägt sogar die Omega3 Fettsäure EPA in Bezug auf zahlreiche Entzündungsmarker.
- Mehr C15 wirkt mehr. Und im Gegensatz zu EPA zeigt C15 selbst in Höchstkonzentration keine Schädlichkeit für Zellen.
- Zusätzlich hat C15 eine starke Wirkung gegen bakterielle Infektionen, Depression, sowie Krebs.
Warum hat es diese Wirkung?
Man vermutet, dass C15 die Zellwände stabilisiert und immun ist gegen Schäden durch Oxidation.
C15 findet sich in Rinderfett und Produkten aus Weidemilch, mit den höchsten Gehalten in Butterschmalz und Ghee.
Pflanzenöl als Giftcocktail
Neben Omega-3-6-9 und MUF enthalten Pflanzenöle stets einen chemischen Cocktail von Inhaltsstoffen, der ursprünglich als Abwehr der Pflanze gegen Fressfeinde gedacht war.
So sind viele Pflanzenöle ohne technische Verarbeitung oder Eingriffe in das Genom der Pflanze schlichtweg giftig.
Sie sind kein Naturprodukt und oftmals eher Schmierstoff denn Lebensmittel. Gängige Öle wie Sojaöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl sind für den menschlichen Verzehr daher völlig ungeeignet.
Soja betreibt durch seinen hohen Gehalt an Phytoöstrogenen eine Geburtenkontrolle seiner Fressfeinde. Sojaöl führt beim Menschen zu vorzeitiger Geschlechtsreife bei Mädchen, einer gestörten Entwicklung bei Jungen, zu Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten.
Pflanzenöle enthalten zudem Lektine, die speziell auf das jeweilige AB0-Antigen der Blutgruppe anspringen. Personen der Blutgruppe B sollten daher Rapsöl, Sesamöl, Sojaöl und Sonnenblumenöl besonders strikt meiden. Von allen Blutgruppen zu meiden sind: Maiskeimöl, Erdnussöl und Kokosöl.
Rapsöl war lange Zeit sogar als Viehfutter ungeeignet, da der hohe Gehalt giftiger Erucasäure den Herzmuskel angreift. Moderne Raps-Varianten enthalten inzwischen weniger Ercuasäure. Doch wirkt Raps wie auch Soja als hormoneller Disruptor.
Darüber hinaus ist der Pfannenrauch von Rapsöl hochgiftig, und dies bereits weit unterhalb des Rauchpunktes. Sehr dramatisch zeigt sich dies in China in der Häufigkeit von Lungenkrebs bei Wok-Garköchen.
Bitte beachte:
Umweltgifte und Spritzmittel sind in der Regel lipophil und fettlöslich. Sie reichern sich in den Fettgeweben von Pflanzen und Tieren an und werden dann in den entsprechenden Fetten und Ölen aufkonzentriert. Es empfiehlt sich deshalb beim Einkauf auf unbehandelte Bio-Produkte zurückzugreifen.
Was ist von Olivenöl zu halten?
Olivenöl steht seit Jahrhunderten auf dem menschlichen Speiseplan und gilt auch heutzutage als ein gesundes Naturprodukt.
- Olivenöl hat ein vertretbares Verhältnis der Omega-Fettsäuren.
- Der Inhaltsstoff Oleocanthal wirkt entzündungshemmend. Gleichzeitig beugt Olivenöl Herzerkrankungen vor. Ablagerungen in den Blutgefäßen werden abgebaut und neue verhindert.
- Olivenöl reduziert den oxidativen Stress durch seinen hohen Gehalt an Vitamin E und einfach ungesättigten Fettsäuren.
- Olivenöl ist sehr reich an Ölsäure, die Sirtuine und damit die Zellerneuerung aktiviert.
- Oleuropein und weitere Phenole im Olivenöl stimulieren die Neubildung von Osteoblasten und damit Neubildung und Stabilisierung der Knochendichte.
- Und trotz seiner hohen Kalorienzahl wirkt Olivenöl förderlich bei Übergewicht und Diabetes.
Doch das Problem nahezu aller Pflanzenöle ist die Linolsäure.
Auch wenn Olivenöl mit knapp 10 % deutlich weniger Linolsäure als andere Öle enthält, so macht es das am Ende nicht gesünder. Vor allem, wenn man täglich und große Menge Olivenöl konsumiert.
Aufgrund der positiven Effekte würde ich Olivenöl daher nicht komplett meiden, sondern reduziert und „pausiert“ einstufen. Das heißt, im Rahmen einer Kur kann eine kleine Flasche hochwertiges Olivenöl, beispielsweise das „Rapunzel Polyphenol“ eingenommen werden, um dann wieder für ein paar Wochen zu pausieren.
Insofern ist Olivenöl mehr Nahrungsergänzung denn Lebensmittel.
Leinöl Pro und Cons
Im Gegensatz zu vielen anderen Speiseölen ist Leinöl ein Sonderfall, denn kein anderes pflanzliches Lebensmittel enthält mehr anti-entzündliche Omega-3 Fettsäuren.
Zwar enthalten Leinsamen hormonell wirkende Lignane, doch sind diese im Öl nicht mehr enthalten.
Die Kehrseite: Leinöl ist noch empfindlicher als andere Öle, wenn es um die Aufgiftung bei Licht, Hitze und Sauerstoff geht.
Aus diesem Grunde sind die meisten Leinöl-Produkte im Handel für den menschlichen Verzehr völlig ungeeignet. Denn bereits beim Mahlen der Samen beginnt das „Ranzig-werden“ und die Reaktion mit dem Luftsauerstoff.
Eine Ausnahme bildet in diesem Zusammenhang das Leinöl der Hersteller Rapunzel und Dr. Budwig: Der komplette Produktionsprozess vom Mahlen der Leinsaat bis zur Ölabfüllung erfolgt hier unter Schutzgas ohne Sauerstoff.
Wir verwenden dieses Leinöl selbst hin und wieder in der Küche. Eingerührt in Joghurt oder Hüttenkäse werden die Omega-Fettsäuren besonders gut aufgenommen. Wir kaufen die kleine bis mittlere Flasche, damit Angefangenes nicht zu lange offen steht. Aufbewahrung natürlich im Kühlschrank.
Omega-6 wirkt als Entzündungshormon
Unsere COX-Enzyme bilden aus den Omega-6 Fettsäuren der Nahrung Prostaglandin-Gewebshormone. Dies sind Entzündungshormone, die bei dir Allergien, Hautausschläge, Histamin-Störungen und Autoimmun-Erkrankungen auslösen.
Das Verhältnis von Omega-6 zu anti-entzündlichen Omega-3 galt daher lange Zeit als ein Maß für die Gesundheit und Verträglichkeit von Pflanzenölen. Und unsere gängigen Speiseöle schneiden hier ganz besonders schlecht ab.
Dies zeigt der direkte Vergleich im Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3:
- Distelöl 150:1
- Sonnenblumenöl 120 :1
- Maiskeimöl 50:1
- Olivenöl liegt bei 3:1
- Leinöl bei 1:3.
Kennst du deinen Fettsäure-Quotienten?
Das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 in der Nahrung prägt natürlich auch die Verhältnisse in deinen Körperzellen und kann mittlerweile sehr einfach per Bluttest gemessen werden.
Konkret wird der Gehalt von Omega-6 Linolsäure oder Arachidonsäure (AA) und Omega-3 Eicosapentaensäure (EPA) bestimmt. Der Quotient AA / EPA ist dann ein Maß für dein Entzündungsniveau.
Patienten mit Arthritis oder MS zeigen oftmals einen Fettsäure-Quotienten von über 40. Der mittlere Wert bei westlicher Ernährung liegt bei 10–20. Indigene Völker, wie auch gesundes Nervengewebe, zeigen dagegen einen Quotienten von 0,5 bis 1.
Bei Diagnose einer Autoimmunkrankheit empfiehlt sich daher die Bestimmung des Fettsäure-Quotienten und ggf. die gezielte Nahrungsergänzung mit Omega-3.
Wie teste ich meinen Omega-3-Index?
Die Blutabnahme erfolgt durch den Hausarzt und die Laborergebnisse brauchen rund eine Woche. Mittlerweile bestimmen auch zahlreiche Apotheken und online-Anbieter das Omega-6/3-Verhältnis.
Die Kosten betragen je nach Labor und Arzt zwischen 70 und 100 Euro. Die Abrechnung erfolgt in der Regel direkt mit dem Labor.
Die Kosten werden von den meisten PKV übernommen. Nach aktuellem Stand jedoch nicht von den gesetzlichen Kassen. Konkrete Auskünfte gibt dir deine Krankenkasse.
Eine Alternative zur Blutabnahme ist ein Test von zu Hause. Bei dieser Fettsäureanalyse* werden die verschiedenen Fettsäuren sowie das Omega-6/3-Verhältnis bestimmt.
Omega-3 und Gesundheit
Omega-3 Fettsäuren werden von unserem Körper in vierfacher Hinsicht genutzt:
- als Energiequelle durch Fettverbrennung
- Baustein für elastische und stabile Zellmembranen
- Vorstufe zu EPA, DHA und entzündungshemmenden PGE3 Prostaglandin-Gewebehormonen
- Vermeidung entzündungsförderlicher PGD2 Prostaglandine aus Omega-6, denn Omega-3 und Omega-6 konkurrieren um die gleichen COX-Enzyme.
Fette und Fettsäuren können von unserem Körper sehr gut und effizient aufgenommen werden.
Die Rate der Umwandlung der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolen-Säure (ALA) aus Leinöl zu DHA und den anti-entzündlichen Gewebehormonen beträgt jedoch nur rund 1 % [sciencedirect.com].
Leinöl ist daher keine besonders gute Quelle für DHA, EPA und PGE3.
Insofern empfiehlt sich eine direkte Versorgung mit DHA und EPA aus der Nahrung. Entweder aus Fisch oder am besten durch Nahrungsergänzung mit Fischöl oder veganem Algenöl.
Allerdings ändert der hohe Gehalt an Omega-3 nichts daran, dass auch Leinöl reichlich Omega-6 Linolsäure enthält, was bei hoher Dosierung oder dauerhafter Einnahme letztlich zu hohen Linolsäure-Werten im Körper führen wird.
Bei einer Bestimmung deines Omega-3-Index‘ sollte daher auch der absolute Wert für Linolsäure gemessen werden, um zu sehen, wie es um die Belastung deiner Mitochondrien bestellt ist. Insbesondere, wenn du bereits gesundheitliche Probleme haben solltest.
Mein Tipp: Omega-3 aus Fischöl
Für eine optimale Versorgung mit Omega-3 braucht es optimale Mengen an DHA und EPA. Diese liegt bei rund 2–3 Gramm täglich und entspricht ungefähr 1 bis 2 Esslöffel oder 10 bis 20 Fischölkapseln.
Das Fischöl aus der Flasche ist jedoch deutlich sinnvoller als das Schlucken von zig Kapseln pro Tag.
Gute und sichere Produkte sind an einem milden und angenehmen Geschmack erkennbar. Alte und ranzige Produkte schmecken unangenehm, tranig und stark fischig.
Also einfach mal die Fischölkapsel aufbeißen. Oder wähle ein offenes Fischöl in der Flasche, denn auch diese sind mittlerweile in guter Qualität im Handel erhältlich.
Wir verwenden seit Jahren das Fischöl von Norsan*, bzw Algenöl* als vegane Alternative (aktuell 15 % Rabatt mit Gutscheincode EN945). Einnahme mit Löffel, in Gerichten und auch Süßspeisen, denn das frische Fischöl hat keinen fischigen Beigeschmack.
Ein weiterer Vorteil von Fischöl: Neben Omega-3 enthalten die Öle auch die Vitamine A und D.
Aber warum berichten Verbraucherinstitute wie die Stiftung Warentest, dass die Einnahme von Fisch- oder Algenöl in wissenschaftlichen Studien wenig positive Effekte zeigen konnte?
Weil für einen messbaren Effekt auch relevante Mengen über einen längeren Zeitraum verabreicht werden sollten, was in den Untersuchungen häufig nicht geschehen ist.
Das Ziel einer optimalen Dosierung ist beispielsweise ein Omega-3 Anteil von rund 8 % am Gesamtkörperfett. Welchen Effekt kann da eine tägliche Fischölkapsel haben, in Relation zu 80 Kilogramm Körpergewicht?
Zudem wurde in diesen Studien zumeist auf selektive Einzeleffekte wie Blutfettwerte und Herzinfarktrate untersucht, die genau genommen wenig mit Omega-3 zu tun haben. Denn wie soll Omega-3 allein Herzinfarkte verhindern, wenn die restliche Ernährung und Lebensstil Herzinfarkte befördern?
Schließlich liegen die Stärken von Omega-3 im Bereich Zellgesundheit, Mitochondrien und anti-entzündlich, also vorbeugend gegen Autoimmunkrankheiten wie MS oder Arthritis.
Warum ist Linolsäure so gefährlich?
Die Zellmembran der Mitochondrien enthält sogenannte Cardiolipin-Komplexe, welche die Membranproteine für Elektronentransport und Atmungskette in der Mitochondrienwand verankern und stabilisieren.
Dieses Cardiolipin ist mit Fettsäuren in der Membran verankert. Fettsäuren wie Linolsäure, DHA oder Ölsäure. Und die Linolsäure ist dabei besonders anfällig für Oxidation.
Mitochondrien aus Linolsäure ist wie ein Kaminzimmer, dessen Möbel, Parkett und Wände aus Streichhölzern gefertigt sind.
Im Kontakt mit freien Radikalen reagiert die Linolsäure zum Peroxid, verändert ihre Molekülstruktur und bildet Fragmente wie 4HNE 4-Hydroxy-Nonenal.
Diese Kettenreaktion zerrüttet die Membran, was wiederum die Elektrik der Atmungskette stört und sie zum Erliegen bringt.
Die Linolsäure-Fragmente haben eine fatale Wirkung auf die Mitochondrien und die gesamte Zelle. Vor allem das 4HNE ist der Auslöser für eine Kettenreaktion und Abwärtsspirale:
- 4HNE ist selbst hochreaktiv und zerstört benachbarte Linolsäure-Moleküle und Cardiolipine. Es entsteht ein Dominoeffekt, der erst bei vollständiger Vernichtung aller Substrate endet.
- 4HNE ist ein Signal für Makrophagen, diese Zelle anzugreifen und abzutöten. Autoimmunkrankheiten sind die Folge.
- 4HNE reguliert die Mitochondrien, signalisiert hohen oxidativen Stress und drosselt die ATP-Produktion.
- 4HNE zerstört Glutathion.
- 4HNE mutiert das Krebs-Schutzgen TP53.
- 4HNE induziert beta-Amyloide. Dies fördert Alzheimer, Typ 2 Diabetes und Macula Degeneration.
- 4HNE zerstört Zellproteine und Enzyme:
- Pyruvat Dehydrogenase. Pyruvat kann nicht mehr veratmet werden. Die Folgen sind Warburg-Effekt und Krebs.
- ATP-Synthase. Complex V der Atmungskette kommt zum Erliegen.
Linolsäure zu meiden ist daher eine gute Idee. Denn in der Ernährung allein auf den Omega-3-Index zu achten ist offensichtlich nicht ausreichend.
Letztlich entscheiden deine Lebensmittel über deine Belastung an Linolsäure und damit über das Risiko chronisch zu erkranken.
Diese Übersicht zeigt recht anschaulich, dass zahlreiche angeblich gesunde Öle tatsächlich wahre Linolsäure-Bomben sind:
Pflanzenöle wie Kokos oder Palmfett zeigen geringe Werte für Linolsäure. Allerdings enthalten sie andere Inhaltsstoffe, die Darm, Mikrobiom und Gesundheit beeinträchtigen. Folge daher den Empfehlungen für deinen Typ in der Foodfibel App, denn dort werden alle Faktoren berücksichtigt und gewichtet, die für deine Gesundheit von Bedeutung sind.
Du hast bereits gesundheitliche Beschwerden und möchtest diese loswerden?
Das Beispiel der Pflanzenöle zeigt, dass gesunde Ernährung nicht immer einfach ist. Und Werbung nicht immer die Wahrheit sagt.
Und auch für andere Lebensmittel wie Gemüse, Obst oder Getreide gelten Einschränkungen, die das Kochen im Alltag deutlich schwieriger machen als gedacht.
Doch letztlich geht es um die Frage, möchte ich gesund und schmerzfrei sein? Denn insbesondere chronische Entzündungen, Allergien und Autoimmunkrankheiten sind direkte Folgen von Fehlernährung und den falschen Lebensmitteln.
Abhilfe schafft hier das Programm typgerechter Ernährung. Nicht nur in Bezug auf Fette und Öle, sondern generell für die Vorsorge, Therapie und Ausheilung chronischer und schmerzhafter Krankheiten.
Weiterlesen:
* Hinweis
Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Diese sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet. Wenn du auf einen solchen Link klickst und auf der Zielseite etwas kaufst, erhalten wir vom Anbieter eine Vergütung. Dabei entstehen für dich keine Nachteile beim Preis oder Kauf. Wenn du dies nicht möchtest, kannst du auch ein neues Browserfenster öffnen und dort direkt nach dem Produkt suchen.
Autor: Dipl. Biol. Frank Lewecke
Frank Lewecke ist Diplom-Biologe, Gründer und Autor von Foodfibel.de.
Als Ernährungstherapeut gilt sein Augenmerk der Gesundung von Menschen durch funktionale Medizin und typgerechte Ernährung.
Biologie-Studium an der Universität Bayreuth. 1989 Vordiplom in Biologie und Physiologie. 1993 Biologie-Diplom in Genetik, Mikrobiologie, chemischer Ökologie und Toxikologie. 1994 Doktorand im DFG Graduiertenkolleg an der medizinischen Klinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 1995 Freiberuf, Publikationen, Fortbildungen, Ayurveda. 2016 Gründung der Foodfibel. 2018 Entwickler der Foodfibel App.
Im Radio Live-Talk:
Aktualisiert am