Abnehmen ohne Kalorienzählen – Mitochondrien, Fettleber und die Ursachen von Übergewicht

Kalorienzählen war gestern, denn heute wissen wir: Übergewicht liegt weniger am vollen Teller, sondern vielmehr an der Epigenetik von Sammlergenen und einem gestörten Stoffwechsel – ausgelöst durch eine Störung in den Hormonen, die deinen Stoffwechsel regulieren.

Chronisch erhöhte Entzündungswerte und mangelhafte Lichthygiene bringen deine Schilddrüse und Mitochondrien aus dem Takt. Hinzukommen die falschen Lebensmittel, in falscher Menge, zur falschen Zeit.

Die Folgen einer chronischen Entzündungslast

Ist dein Körper den falschen Lebensmitteln oder Endotoxinen aus dem Darm ausgesetzt, so reagiert er mit erhöhten Cholesterinwerten, um diese Störstoffe in Leber und Blut zu binden.

Zugleich vermitteln Alarmbotenstoffe wie Histamin, Interleukine und Cortisol eine körperweite Stress- und Spannungslage mit Über-Aktivierung deiner Immunzellen.

Werden Immunreaktionen durch lokale und eigentlich harmlose Trigger wie Viren oder Nahrungslektine ausgelöst, so schießen diese jetzt weit über ihre Ziele hinaus und körpereigene Gewebe geraten in die Schusslinie.

Bei Covid ist es nicht das Virus, sondern die übersteigerte Immunreaktion, die das Lungengewebe schädigt. Das Gleiche bei Arthritis in Gelenken, Typ1-Diabetes in der Bauchspeicheldrüse, oder Hashimoto und Störungen der Schilddrüse – nur dass es hier nicht immer nur Viren sind, sondern auch Störstoffe aus der Nahrung oder bakterielle Endotoxine, Lipopolysaccharide (LPS), ihre Fremd-DNA.

Diese Störungen der Schilddrüse haben direkten Einfluss auf deinen Energiehaushalt, denn ohne die Schilddrüsenhormone T2 und T3, die deine Mitochondrien aktivieren, erlahmt dein Stoffwechsel. Dein Blutzucker geht nicht mehr in die Zellenergie, sondern in deine Fettgewebe.

Wie kann ich also meine Entzündungslast senken? Mehr dazu in meinem Beitrag:

Dein Stoffwechsel hat einen Lichtschalter

Die Biologie des Menschen definiert uns als tagaktiv. Das Hormon Cortisol schaltet dich auf Tagmodus, und das Hormon Melatonin schaltet deinen Körper und Stoffwechsel auf Nachtmodus.

Cortisol / Tagmodus bedeutet:

  • Blutzucker hoch
  • Zellenergie aus Kohlenhydraten
  • Mitochondrien laufen als „Motor“: Kraft für Muskeln und Gehirn
  • Einschalter: Helles Licht

Melatonin / Nachtmodus:

  • Blutzucker tief
  • Zellenergie aus Fetten
  • Mitochondrien laufen als „Ofen“: Energie für Körperwärme und Reparatur
  • Einschalter: Dunkelheit

Verbringen wir die Tage in der Dunkelheit von Innenräumen und die Abende und Nächte im hellen Kunstlicht und vor hellen Bildschirmen, so zerstören wir das natürliche Gleichgewicht von Tag und Nacht bis hinab auf die Ebene deiner Zellen und Mitochondrien.

  1. Ohne das helle Morgenlicht bei Sonnenaufgang unterbleibt das Einschalten deiner Mitochondrien. Du hast hohen Blutzucker, aber keine Verbrennung und Energieproduktion, sodass die Fettzellen den ungenutzen Blutzucker einlagern.
  2. Abende und Abendessen bei hellem Licht machen wie bei Tage hohen Blutzucker, der dann jedoch auf dem Sofa oder im Bett in die Fettgewebe geht.

Lebensmittel als Dickmacher

Der Hauptgrund für Übergewicht ist daher nicht die tägliche Kalorienzufuhr. Die Ursachen liegen vielmehr am Wie und Was wir essen.

Denn die falschen Lebensmittel machen nicht nur dick, sondern auch krank. Sie schädigen Mitochondrien und Leberfunktion. Zusammen mit Diäten drosselt dies die Verbrennungsleistung und den Energieverbrauch.

Fettleber als Folge der falschen Lebensmittel. Drei CT-Scans: A-Übergewicht-gesunde Leber. B-Übergewicht-Fettleber. C-Schlank-Fettleber. Quelle: R.H. Lustig, M.D. University of California, San Francisco, 2023. © foodfibel.de
Fettleber ist Auslöser für metabolisches Syndrom, Insulinresistenz und chronische Entzündungen.
Nicht-alkoholische Fettleber ist unabhängig von der täglichen Kalorienzahl und hat nichts mit Körpergewicht, dick oder dünn zu tun.
Nicht-alkoholische Fettleber ist eine direkte Folge entsprechender Nahrungsmittel.

CT-Scans abdominal, R.H. Lustig, M.D. University of California, San Francisco, 2023
  • Darüber hinaus aktivieren zahlreiche Lebensmittel deine Sammlergene und mästen deine Fettzellen, indem sie deinen Blutzucker und Insulinspiegel in die Höhe treiben.
  • Andere Lebensmittel manipulieren den Insulinrezeptor deiner Fettzellen, die dann besonders gierig deinen Blutzucker aufsaugen. Was dauerhaft für Hunger und enge Hosen sorgt.
  • Phytoöstrogene, endokrine Disruptoren und ein Verstellen der zirkadianen Uhr sorgen für Chaos im Hormonhaushalt und in deinen Fettgeweben.
Gemeinsames Bauchtraining. © Bernard Bodo, #50756325 123rf.com.
Das Enzym Aromatase in Bauch- und Fettgewebe wandelt Androgene bei Mann und Frau zu Östrogen. Der Abbau dieser Fettpolster ist deshalb ein zuverlässiger Schutz für deine Hormonspiegel.

Abnehmen bedeutet daher, gezielt in die Steuerung der Sammlergene einzugreifen. Deine innere Uhr und deine endogenen Rhythmen neu zu takten. Deinen Stoffwechsel und deine Hormone durch eine typgerechte Ernährung und eine strikte Lichthygiene und Tagesplanung neu einzustellen.

Infolgedessen ist das Timing von Weckzeit und Mahlzeiten mit am wichtigsten, denn dies justiert deine Clock-Gene – deinen Biorhythmus – und entscheidet über die Dauer deiner Fettverbrennung sowie die Umwandlung von Depotfett in gesundes braunes Fettgewebe.

Umwandlung von weißem Fett in braunes Fettgewebe. Schema-Grafik Zelle, Zellkern, Fett, Mitochondrien. © foodfibel.de .
Eine hohe Dichte von Mitochondrien verleiht den Zellen ihre braune Farbe.

Mit täglichen Routinen und einer strikten Lichthygiene aktivierst du dann den Zitratzyklus und die Beta-Oxidation in deinen Mitochondrien. Muskulatur und Fettzellen werden dann von einem Kalorienspeicher zu einem Kalorienverbrenner und lösen insbesondere das für Herz und Immunsystem schädliche innere Bauchfett.

Eine moderne Ernährungsweise beinhaltet daher nicht nur typgerechte Lebensmittel, sondern auch einen chronobiologischen Tagesplan. Dieser beinhaltet:

  • Zeitplanung deiner Aktivitäten, Speisen und Getränke
  • Strategien für besonders fitte Mitochondrien
  • Anpassungen für Sommer, Winter und Frühjahr (wie im Ayurveda)

Hinweis für Nutzer der Foodfibel-App: Du findest die komplette Anleitung und Praxistipps in den Kapiteln:

  • Tagesplan
  • Info > Abnehmen
  • Lichttherapie

Eine typgerechte Ernährungsweise ist kein Diätplan, dessen Ende man herbeisehnt, sondern eine gesunde, dauerhafte Ernährungsweise. Angepasst an die Bedürfnisse deiner Biologie.

Denn fehlen deinem Körper beim Verzehr sogenannter „leerer Kalorien“ wichtige Makro- und Mikronährstoffe, so zwingt er dich einfach, mehr zu essen. In der Hoffnung, über die Quantität die fehlenden Nährstoffe abzudecken. Die Folgen sind Fettpolster und Übergewicht.

Es geht also nicht darum weniger zu essen, sondern darum, das Richtige zu essen.

Somit braucht es für die Strandfigur auch keine übermäßige Willenskraft, Disziplin oder ständigen Verzicht – du ernährst dich einfach anders: Bestimmte Nahrungsmittel werden ausgetauscht, einige hinzugefügt, und schon nach ein paar Tagen oder Wochen verspürst du am eigenen Körper die positiven Effekte.

Wenn du mehr zu einer typgerechten Ernährungsweise erfahren möchtest, und welche Lebensmittel am besten zu dir passen, dann kannst du hier gerne weiterlesen:

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